Streifenhansel
Das Streifenhansel gehört zu den ältesten Hanselearten der Freien Narrenzunft Wolfach. Das älteste noch bekannte Streifenhansel trug 1865 der Großvater von Josef Krausbeck. Das Hansel mit der Grundfarbe weiß sowie mit grün -roten Streifen wurde 1936 beim Narrentreffen in Elzach von Fritz Mayer zum letzten Mal getragen. Nach Erzählungen von Josef Krausbeck wurde es wohl zwischen 1937 und 1941 gestohlen und tauchte leider nie wieder auf. Josef Krausbeck organisierte darauf die Wiederbelebung der Streifenhansel im Jahr 1976 mit der Herstellung vom Gullerreiter. In den Jahren 1977 bis 1978 kamen 4 Streifenhansele dazu, wovon eins der „Täfelebub“ wurde.
Das Einzigarte und Besondere an diesem Hansele ist der Streifenstoff. Als Streifenstoff wurden ursprünglich sehr oft Matratzen-Stoffe verwendet, da diese günstig in der Anschaffung waren.
Eine Maskenzuordnung war für das Streifenhansel nicht vorhanden, daher wurde bei der Wiederbelebung 1977 aus dem Fundus der historischen Larven die Herren-Larve mit Schnurrbart als passende Maske ausgewählt.
Die Besonderheit der Streifenhansele in Wolfach ist diese, dass mindestens immer ein Hansele den Umzug anführt. An vorderster Stelle läuft der Gullerreiter, im Streifenhansel auf seinem Federvieh, sowie der Täfelebub voraus.
Ursprünglich gab es für das Tragen des „Täfele“ ein Zunfthäß. So hatte der „Täfelebub“ über die Fasnet ein kostenloses Leihäß an und konnte so an der Wolfacher Fasnet teilnehmen. Inzwischen hat das Häs vom Täfelebub den wohlverdienten Ruhestand im Narrenschopf Bad Dürrheim erhalten.
Die Streifenhansele gelten als kleinste Gruppe (62 Häßträger) der Wolfacher Narros, da viele Narren den Streifenhansel als Zweithäß nutzen. Im Jahr 2020 war zuletzt ein großer Streifenhansel-Boom, wo 8 neue Hansele aufgenommen werden konnten.
Eine Nähanleitung für den Streifenhansel findet ihr hier >