Nussschalenhansel

Die älteste und schönste Hanselfigur Wolfachs 

Seit 1938 hegte Josef Krausbeck den Wunsch, die Nusschalenhansel wieder zu beleben. In jenem Jahr erzählte ihm die Wolfacherin Adelheid Moser (Tante von Buchbinder, Heinrich Moser) von den Erinnerungen ihrer Mutter, dass zuletzt 1850 der letzte Nussschalenhansel, in grünem Stoff, Holzlarve und überall mit Nussschalen benäht, und zwar der Kronenwirtsohn Hans “Jean“ Neef durch Wolfachs Gassen sprang.

Im Advent 1959 wandte sich der damalige Narrenrat mit folgendem Aufruf an die örtliche Presse: „…helfen Sie uns mit, den Nussschalenhansel wieder auferstehen zu lassen. Zerschlagen Sie die Nüsse nicht, öffnen Sie die Nüsse mit einem Messer, dass beide Hälften erhalten bleiben! Liefern Sie die Schalen bis zum 20.12.59 der Narrenzunft, dem Narrenschreiber Josef Krausbeck oder dem Narrenrechner Günter Endres zum Grünen Baum ab…“

Die Masken wurden nach einem Modell (um 1790, heute ausgestellt im Museum im Schloss Wolfach) in Breisach von einem Kriegskameraden von Josef Krausbeck geschnitzt.

Aus ganz Wolfach und umliegenden Städten kamen so über 10.000 Nussschalen zusammen.

Und so konnten an der Fasnet 1960 drei Erwachsene- und ein Kinder-Nussschalenhansel, ausstaffiert mit Strohschuhen und einer „Saubloder“ bewundert werden.

Die Streckschere vervollständigte erst ab 1963 das heutige Erscheinungsbild.

Man vermutet, dass das mühselige Bohren und Annähen der Nüsse der Grund ist, weshalb seit über 110 Jahren keine neuen Hansel dieser Art entstanden sind. Auch das Gewicht des Hansels mit 15 kg bis zu 20 kg ist als Hinderungsgrund nicht zu vernachlässigen.

Heute können wieder 104 Nussschalenhansel stolz durch Wolfachs Gassen hopsen.