Martini-Sitzung

Nächster Termin:

immer am 11.11. eines Jahres

11.11.2023 20:00

Wo?

steht noch nicht fest

Traditionelle Zusammenkunft der Narren in einem Wolfacher Gasthaus am Tag des heiligen St. Martin. Bei der Martini-Sitzung handelt es sich jedoch nicht um eine Jahreshauptversammlung wie bei vielen anderen Zünften, sondern eher um einen bunten Abend derjenigen, die es kaum noch bis zur kommenden Fasnet aushalten können.

Zu Beginn hält der Narrenvater in der Regel einen kurzen Rückblick über die vergangene Fasnet. Es wird berichtet von den Sitzungen des Großen Narrenrats und man wirft auch schon einen Blick auf die kommende Fasnet. Neben ersten Informationen zu geplanten Narrentreffenteilnahmen stellt der Festspielleiter das Motto zu Zunftabend und Festspiel vor.

Auch Spaß und Unterhaltung kommen nicht zu kurz. Neben der hervorragenden Stimmungsmusik durch die Narrenkapelle findet auch ein buntes Programm, gestaltet von den Gruppierungen der Zunft, statt.

Höhepunkt der alljährlichen Martini-Sitzung ist die Beschwörung des Wolfacher Narrogeistes um 23:11 Uhr.

Nachfolgend ein Auszug aus der Narrogeistbeschwörung vom 11.11.2022, vorgetragen von den Narrenräten Bernd Schillinger und Hans Glunk:

So, jetzt isch´s Zitt, oh Narrogeischd, erwecke nun des Narren Geisch. Es zischt und pfuust im Tiegel dert, der Qualm uns faschd die Sicht versperrt. Es geistert aus der edlen Flamme hier, vom Leib der alten Dreibein-Pfann, zu Euch empor als lebend Elexier, der Narrogeischd, der Edles schaffen kann.

Oh, närrisch Volk heb an und werd nicht matt, getragen von dem Geischd, der in Dir speit, zu schenken unsrer Narrenstadt, die Ehr, die ihr gebührt seit alter Zeit. Dass, wenn der Äschrigmittwoch grau und fahl, das Ende kündet unserer hohen Zeit, wir sagen dürfen allemal, die Fasnet – lebt hier ohne Schwierigkeit.

Bring des Narrehirn in Schwung, mach nit halt vor alt un jung. Beweise uns du bist am Läbe, lass in Wolfe d´Erde bäbe. Verteil viel Witz un au Humor, dass es auch reicht ins neue Johr.

Fahr in Bube un auch Mädle, fang a z´drille alle Rädle. Setz die Uhren jetzt in Gang, denn bis zur Fasnet isch´s nimme lang. Feg im Städtle hin und her, durch die Gasse kreuz und quer. Loss uns – dich – hier – heute spüre, durch deinen Geischd zart uns berühre.

Fahr in die Kischt bis na zum Häs, au in des Nasezüglers Näs. Erwecke die ganze Narrenschaar, vom Hansele bis zum Landsknechtma´. Fahr in de Narrenvadder samt sei Weib, dass sie ihn nit zur Weißglut treibt.

In Roland Schamm de Wohlaufsänger, dass er de Ton hält – lang un länger. Sei Bett sei warm für d´kalte Glieder, damit de Ton nit z´hoch – nit z´nieder. Narrepolizischde muesch guet schüttle, und kräftig an de Säbel rüttle. Damit die Kerle sin wach un munter, sonst goht die Disziplin no unter.

Au ´s Narreblättle kansch mol stupfe, un uff´s eine – andre – lupfe. Fahr untern Rock von de Rungunkle, im Endeffekt bis d´Auge funkle. Au die Schnurranten nit vergiß, dass se guet reime, mit viel Biss. Edler Geischd aus freien Stücken, komm zu uns und lass Dich blicken.

So mir sin am Schluss – von de Beschörung, erhoffen uns nun Dei Erhörung: Mag alles biege oder breche, wir gelobe und verspreche, jetzt und immer dar aufs Neu, treu zu sein der Narretei!