Stadt- und Narrenkapelle

Die Verpflichtungen der Stadtkapelle als einem zentralen Kulturträger der Stadt Wolfach sind vielfältig und erfordern großes Engagement aller Musikerinnen und Musiker. Im Jahreskreis ist allerdings keine Zeitspanne so intensiv und erfordert mehr Bereitschaft zum Mitwirken und Mitgestalten wie die Zeit vor und an der Wolfacher Fasnet. Trotz des großen Einsatzes, den jeder für die „fünfte Jahreszeit“ bringen muss, ist es für alle Mitglieder der Stadtkapelle jedes Jahr aufs Neue eine Freude, wenn endlich wieder der „Michelesmarsch“, der einzigartige Wolfacher Narrenmarsch, gespielt werden darf. Der frühere Narrenvater der Freien Narrenzunft Wolfach Heiner Oberle sagte einmal: „Die Narrenzunft kann sich eine Fasnet ohne Stadt- und Narrenkapelle nicht vorstellen.“ Tatsächlich würde eine Fasnacht ohne „d´Mussig“ nur schwer die Attribute erfüllen, die die Wolfacher Fasnet weit über die Region hinaus bekannt gemacht haben: traditionell, originell, vielfältig, ideenreich, lebendig, ausgelassen, offen, witzig. Ob einer der zahlreichen Umzüge durch die Stadt, ob Narrenversammlungen, Narrenhock, Zunftabend, Zunftball, Straßen- und Wirtschaftsfasnet, ob Narrentreffen oder „fasnetsonntäglicher“ Ausflug ins nähere Umland, stets ist die Stadt- und Narrenkapelle mit einer großen Abordnung vertreten. Sie bereichert insbesondere mit ihrer vom langjährigen Tenorhornisten Alfred Oberfell in den 1950er Jahren eingeführten „Bratwurschtmusik“ viele närrische Veranstaltungen. Typisch für die „Bratwurschtmusik“ war und ist das Spiel ohne Noten. Auch Jungmusikern bleibt nichts anderes übrig, als sich nach und nach die Vielzahl der Stücke zu erarbeiten, um diese dann auswendig mit den älteren Musikerinnen und Musikern zur Freude der Narren und nicht zuletzt zur eigenen Freude zu spielen. Das jährlich stets neue Erleben der für Wolfach und die Wolfacher so wichtigen fünften Jahreszeit und das Fieber auf und für ihre Fasnet lässt sich nur schwer beschreiben.

JuNaKaWo

Aus heutiger Sicht hat sich die JuNaKaWo zu einem festen Bestandteil der Wolfacher Stadtkapelle sowie der Wolfacher Fasnet entwickelt und sorgt stets dafür, den jungen Narren die Fasnet nah zu bringen. Seit 2019 ist die JuNaKaWo ein eingenständer Verein mit der Absicht die Jungen Musiker zu integrieren, um die Wolfacher Traditionen aufrecht erhalten zu können. Die Jung-Narren-Kapelle-Wolfach geht auf die Gründungsmitglieder Daniel Schmidt, Fabian Schmider, Jens Dieterle, und Matthias Lehmann zurück. Diese Vollblutmusiker gründeten im Jahre 2003 beim Narrentreffen in Zell a. H. eine musikalische Neugruppierung bestehend aus jungen Musikern im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Sie zogen damals schon mit einembeachtlichen Repertoire durch die Straßen, Buden und Gaststätten und bereicherten dadurch das Fasnetsgeschehen. Auch unter dem Jahr war bei der JuNaKaWo stets viel los. Durch verschiedene Aktivitäten wie Ausflüge und Bratwurscht-musikworkshop wurde der Kontakt zur Wolfacher Fasnet und zur Bratwurschtmusik aufrechterhalten. Auch über Wolfach hinaus sind die musikalischen Fähigkeiten bekannt, so kommt es immer mal wieder vor, dass befreundete Zünfte besucht werden.