Gullerreiter

Bereits seit dem 1. Weltkrieg führt bei den meisten Umzügen der von einem Guller (alemannisch für Hahn) getragenen Streifenhansel die Narren an. Damals wurde der Gullerreiter noch von einem weiteren Gullerreiter sowie von einem Geißbock unterstützt. Leider gingen die 3 Figuren während des Krieges verloren. In den 1920er Jahren wurde ein neuer Guller angefertigt. Das Untergestell bestand damals noch aus Korbweide und Reifstecken, welche mit Sackleinen bespannt und mit Seegras ausgepolstert wurden.
Der Vorteil bzw. der resultierende Nachteil dieser Bauart war, dass der Guller sehr leicht aber leider nicht wetterbeständig war. Daher wurde er leider sehr schnell morsch, sodass er nach dem 2. Weltkrieg entsorgt wurde.

1975 fanden sich dann einige Narren, welche sich an die Neugestaltung der Tierfigur wagten. Hierfür gingen sie auch nach Rottweil, um sich den dortigen Guller anzuschauen. Die Rottweiler Zunft war zwar nicht sonderlich begeistert, dass auch in Wolfach ein Guller entstehen sollte, zeigten sie sich aber dennoch hilfsbereit.
Das neue Grundgestell besteht nun aus 5 Millimeter dickem, geschweißtem Eisendraht, der mit echtem Leinen bespannt und mit Schaumstoff ausgepolstert ist.
Das Gefieder des Gullers besteht aus vielen verschiedenfarbigen Stoffflecken und bringt ein Gesamtgewicht von ca. 25 Kg auf die Waage.

Den ersten offiziellen Auftritt hatte der neue Gullerreiter 1976 beim Narrentreffen in Oberwolfach.