Schellenhansel
Der Schellenhansel gilt als das Symbol der Wolfacher Fasnet. Die Hauptfigur, welche die Wolfacher Stadtfarben trägt, verkörpert den barocken Hanswurst. Ursprünglich wurde der Schellenhansel mit einem weißen Häß geschaffen, doch wurde er im Jahr 1934 den Farben gelb und blau angeglichen.
Ein original Ur-Hansel kann bis heute im Wolfacher Heimatmuseum begutachtet werden.
Die aus Lindenholz handgeschnitzte und bemalte Larve entstand nach einem Vorbild aus dem 18. Jahrhundert. Die barock-vornehme Ausstrahlung erhält der Schellenhansel durch seine zahlreichen glockenbesetzten Zackenreihen an Armen, Beinen und Kragen sowie seine eigenartige Narrenkappe, bei der sich aus einer Krone heraus ein nach vorn gerichteter Bogen ergibt.
Der Schellenhansel besitzt keine Saubloder sondern eine Narrenpritsche, mit der er gut gemeinte „Schläge und Stupser“ austeilen kann. Die Pritsche ist ebenfalls in den Stadtfarben gehalten.
Ein Jahr nach dem Beitritt der Freien Narrenzunft Wolfach zur Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) entstanden 1934 bei Schneidermeisterin Anna Fehrenbacher zwölf neue Schellenhansel. Der Entwurf stammte vom Mehlhändler Adolf Giesler. Beim Narrentreffen 1995 in Wolfach wurden 240 erwachsene Schellenhansel gezählt. Stand 2021 sind inzwischen 364 gelb blaue Hansele registriert.
Eine Besonderheit des Schellenhansel ist, dass dieser mit einem Fasnetslied beschrieben wird. Der Hans, entstanden nach einem alten Lied, beschreibt detailliert das Häs des Schellenhansels. Auch einige der bekannten Wolfacher Fasnetssprüche wurden dem „Hanselema“ gewidmet. Die Hauptfigur der Wolfacher Fasnet findet sich auch im Bretschelhans wieder. Ein riesiger gelb-blauer Schellenhansel, der über und über mit Brezeln behängt ist und beim Kinderumzug um die Stadt gezogen wird. Im Anschluss an den Umzug werden die Brezeln auf der Festspielbühne vor dem Rathaus zusammen mit je einer heißen Wurst an die kleinen und großen Narrole verteilt.
Eine Nähanleitung für den Schellenhansel findet ihr hier >