s Bettelmaale
Z Wolfe am Schdadtdor, do guckt us Schdai e Maale ra
S Maale vum Schtadtdor, äs, Wurd aim ebbis z sage ha.
Wolfacher Narro! Guck dir nu s Bettelmaale a!
S Maale am Schdadtdor, des saft aim, was mer mache ka!
S isch emol e Maale gsi,
wott in d Schdadt zuem Bettle ri.
Awer s hots au grnerkt scho gli:
s Bettle isch halt gar nient gsi.
Doch vum Maale sim Verdruß
Un vum Herre-Ärgernus
Isch no wore gueter Schluß
Un uf alle Zitte nus.
Z Wolfe am Schdadtdor hebt s Hemmle uf de Bettelma!
S Maale am Schdadtdor, äs wurd aim ebbis z sage ha.
Wolfacher Narro! Guck dir nu s Bettelmaale a!
S Maale vum Schdadtdor, des sait aim, was mer mache ka:
„Sin nie bäs zuenand, ihr Litt!
Wie selh-nols in alder Zitt!
Len de Jomer un de Schdritt,
Daß äs Freid nu z Wolfe gitt!
Macht mer dir wie mir Verdruß,
Mache d Herre Ärgernus,
daß mer schier verblatze mueß,
Denk halt au wie ich am Schluß!”
Z Wolfe am -Schdadtdor, do guckt us Schdai e Maale ra.
S Maale am Schdadtd-or, äs wtird aim ebbis z sage ha.
Wolfacher Narro! Guck dir nu s Bettelmaale a!
S Maale vum Schdadtdor, des sait aim, was mer mache ka!
Melodie: Alter Wolfacher Schottisch
Text: Josef Krausbeck 1955
Das Lied besingt die Sage, die sich um die romanische Skulptur des „Bettetmaale” (gegen 1200) im Gewölbe des Stadttores vor dessen Umbau rankt. Im umgebauten Tor wurde für dessen Kopie- wieder ein Platz ausgespart. Wenn die Sage stimmt, muß sich die Begebenheit an einem Tor, das vor dem jetzigen schon bestand, zugetragen haben, also vor 1200.